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01.12.2014 18:42:58

neues deutschland: Eins-A Klassenbester

Berlin (ots) - Man mag es kaum glauben: Mitunter bringen Märkte sogar etwas Gutes hervor. Für den Energieriesen E.on sind die Preise auf dem Strommarkt nämlich so sehr in den Keller gerauscht, dass er in Sachen Energiewende Super-Eins-A-Klassenbester werden und sich seiner Atom- und Kohlekraftwerke entledigen will. Da ist das Düsseldorfer Unternehmen zumindest schneller als Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Der Sozialdemokrat wehrt sich nämlich vehement gegen das Abschalten von Kohlekraftwerken per Gesetz und stellt lieber die eigenen Klimaschutzziele zur Disposition. Um in Sachen Energiewende das Gesicht zu wahren, sollen 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid in der Stromproduktion eingespart werden. Doch diese lasche Zielvorgabe ist weit von dem entfernt, was Klimaschützer fordern. Die Grundversorger sind da offenbar schon weiter. Denn E.on ist kein Einzelfall. So will etwa auch Vattenfall sein Braunkohlegeschäft los werden. Doch die Konzerne machen dies nicht, weil sie den Klimawandel aufhalten wollen, sondern weil Kohle- und Atomenergie mittlerweile auch ökonomische Auslaufmodelle sind. Ein Problem verschweigt E.on aber: Der Konzern will sich nämlich auch der Verpflichtungen bezüglich der Abwicklung seiner Atomkraftwerke entledigen. Oppositionspolitikern schwant da schon Böses. Am Ende könnte der Steuerzahler dafür blechen müssen. Zu viel Vertrauen in die Märkte sollte man wohl doch nicht haben.

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