18.06.2013 18:17:58

neues deutschland: Brasilien und der Fußball: Mehr als Brot und Spiele

Berlin (ots) - Brot und Spiele allein reichen den Menschen in Brasilien 2013 nicht mehr. Selbst der Traumstart für die geliebte Nationalauswahl Seleção beim Fußball Confed Cup vermag viele Brasilianer nicht zu besänftigen. Hunderttausende gingen am Montag in vielen Städten des Landes auf die Straßen, um bei den größten Demonstrationen seit der Rückkehr zur Demokratie 1985 ihrem Unmut freien Lauf zu lassen. Ein Unmut, der sich zwar an den Preiserhöhungen des öffentlichen Nahverkehrs vom 2. Juni entzündet hat, aber weit darüber hinausgeht. Vor allem der kümmerliche Zustand der öffentlichen Bildungs- und Gesundheitsversorgung ist immer mehr Brasilianern auch aus der Mittelschicht ein Dorn im Auge. Dass sie auf die Straße geht und das in solchen Massen, ist eine neue Qualität. Die Unterschicht ist fernab von Kameras ohnehin nahezu permanent in Auseinandersetzungen mit der Staatlichkeit verwickelt, um ihr Recht auf Wohnen und lebenswürdiges Leben überhaupt wahrnehmen zu können. Brasiliens Präsidentin Rousseff ist ein Jahr vor den Neuwahlen zum ersten Mal mit einer ernsthaften Herausforderung konfrontiert. Sie muss trotz allen Erfolgen in der Bekämpfung der absoluten Armut eine Strategie entwickeln, wie sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt künftig herstellen will. Denn auch wenn Brasiliens Wirtschaft jüngst viele fette Jahre verbuchen konnte, die Lebenshaltungskosten stiegen schneller als die Löhne. Und das lässt sich auf Dauer nicht überspielen.

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