06.03.2008 09:45:00

Neuer Chef der Kölner Messe will mehr Großveranstaltungen holen

        KÖLN (dpa-AFX) - Der neue Chef der Kölner Messegesellschaft, Gerald Böse, will in Zukunft noch mehr Großveranstaltungen auf das Gelände bringen. "Wir werden sicherlich auch weiterhin aktiv am Markt auftreten, wenn wir die Chance sehen, ein Thema nach Köln zu holen, das sich hier weiterentwickeln kann", sagte Böse in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Außerdem müssen wir den Zeitpunkt genau abpassen, zu dem sich bei einer bestehenden Messe individuelle Entwicklungen abzeichnen, die eine eigene Veranstaltung zu bestimmten Teilsegmenten rechtfertigen." Der 46-Jährige ist seit dem 1. März neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH.

 

    Neue Potenziale sehe er unter anderem in den Bereichen IT, Medien und Kommunikation. "Auch im Bereich Sport und Freizeit ist Köln noch ausbaufähig. Darüber hinaus wollen wir uns verstärkt den Wachstumsfeldern der Zukunft zuwenden, etwa dem Thema Gesundheit", sagte Böse. "Zudem möchte ich gerne die Verzahnung zwischen Messe- und Kongressaktivitäten deutlich forcieren. Gerade aus Kongressthemen können neue Messeaktivitäten entstehen."

 

    Wünschenswert sei eine gleichmäßigere Auslastung des Geländes. "Wir müssen uns Gedanken machen über Formate, wie wir außerhalb typischer Messezeiten unsere Kapazitäten in anderer Form vermarkten können. Da sind wir offen für Kooperationen und neue Wege", sagte Böse. "Auch Querdenken ist erlaubt." Konkrete Beispiele könne er noch nicht nennen. "Aber wer hätte denn bei der Arena auf Schalke gedacht, dass dort mal eine Biathlon-Show stattfindet?" Dies zeige, dass man auch von anderen Branchen lernen könne. "Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zu einer Event-GmbH umwandeln wollen."

 

    Dank der neuen Messehallen sehe er Köln als Messestandort deutlich gestärkt, sagte Böse. Dies zeige auch die erfolgreiche Akquisition der Computerspielemesse Games Convention, die von 2009 an in Köln statt wie bisher in Leipzig stattfinden soll. "Wir sind jetzt auch für Branchen interessant, die vor 2006 um Köln aufgrund der Struktur des Geländes und der Hallenausstattung bisher einen Bogen gemacht haben", meinte er.

 

    Für 2007 geht Böse von einem Umsatzplus von sieben Prozent im Vergleich zu den Vorveranstaltungen aus. "Das heißt, dass unsere Veranstaltungen sich grundsätzlich in die richtige Richtung entwickeln." Die Koelnmesse hatte bereits angekündigt, dass sie bis 2012 einen Verlust von 40 Millionen Euro wegen der hohen Mietzahlungen für die neuen Hallen erwartet. Eine Prognose dazu, wann diese Belastungen ausgeglichen werden können, wolle er nicht wagen, sagte der neue Messechef. "Wir werden aber bereits in den kommenden Jahren bedeutende Anteile der Mieten selbst tragen."

 

    Böse war zuletzt Geschäftsführer der Messe Karlsruhe, zuvor arbeitete er 13 Jahre lang unter anderem als Geschäftsführer beim Düsseldorfer Modemessen-Veranstalter Igedo. In Köln ist der Diplom- Betriebswirt Nachfolger von Joachim Witt, der im vergangenen April nach Meinungsverschiedenheiten mit der Stadtspitze über die hohen Mietzahlungen abberufen worden war./pa/DP/zb     --- Von Petra Albers, dpa ---

 

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