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18.01.2016 22:02:37

Neue Westfälische (Bielefeld): Niedriger Ölpreis Wettfördern stefan schelp

Bielefeld (ots) - Die Devise ist klar: Auto betanken, Zweitwagen befüllen, am besten auch Roller und Rasenmäher. Und natürlich den Öltank. Stimmt. Es könnte noch billiger werden - es wird noch billiger werden. Aber bei diesen Preisen macht das Tanken einfach Spaß. Also gönnen wir es uns! Auch wenn wir dadurch zur Spielfigur in einem weltweiten Wettstreit werden, der nicht von ungefähr an den Kalten Krieg und das Wettrüsten von Ost und West erinnert. Damals war das Ziel des Westens ja nicht nur, das Drohpotenzial gegenüber der Sowjetunion zu erhalten. Zugleich ging es darum, den Ostblock finanziell zu ruinieren, weil jener das Geld, das anderswo dringend nötig gewesen wäre, in die Rüstung investieren musste. Heute geht es nicht ums Rüsten, sondern ums Erdölfördern. Und das auf Teufel komm raus. Vor allem Saudi-Arabien verfolgt das Ziel, die unliebsame Konkurrenz in den USA und Kanada aus dem Markt zu schwemmen. Die hatte versucht, sich per Fracking unabhängig zu machen von den OPEC-Staaten. Letztere sind (noch) im Vorteil, weil das Fracking zu wenig effektiv und daher teuer ist. Derzeit produziert die OPEC daher eine halbe Million Barrel am Tag mehr, als es Bedarf auf dem Markt gibt. Das pulverisiert den Preis, und schon gehen die ersten Fracking-Unternehmen in den USA in die Knie. Dass der russische Präsident Wladimir Putin fast nebenbei auch einen mitkriegt, ist ein willkommener Nebeneffekt. Der Verfall des Ölpreises mache ihm mehr zu schaffen als die Sanktionen der westlichen Staaten, hat er kürzlich verkündet. Und den Anteil am Staatskonzern Rosneft will er auch gleich reduzieren. Dabei ist das Wettfördern noch unübersichtlicher als das Wettrüsten des vergangenen Jahrhunderts - und deshalb vielleicht gefährlicher. Denn durch das Wettfördern versucht Saudi-Arabien zugleich, den aufkommenden Konkurrenten Iran in Schach zu halten, der nach dem Ende der Sanktionen jetzt auch wieder sein Öl in alle Welt verkaufen darf. Der Konflikt spaltet längst die OPEC selbst. Spannend ist die Frage, wie lange die Ölstaaten noch mit Hochdruck pumpen können. Nicht nur, weil die Ressourcen endlich sind. Sondern auch, weil viele Golfstaaten sich den Frieden im Land durch soziale Wohltaten erkaufen, die mit dem Gewinn aus dem Öl bezahlt werden. Und der sprudelt derzeit eben nicht. Die nächste OPEC-Sitzung ist für Juni angesetzt. Da muss es natürlich um Fördermengen gehen. Möglicherweise ist dann die Zeit des ultrabilligen Öls schon vorbei. Mancher redet (oder sehnt) bereits die nächste Preisexplosion herbei. Also lieber noch mal tanken fahren.

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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de

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