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21.08.2015 21:47:37

Neue Westfälische (Bielefeld): Linke streitet über Zukunft des Euros Der Mann im Hintergrund Jörg Rinne

Bielefeld (ots) - Wenn es um die Zukunft des Euros geht, kennt der ehemalige Chef der Linkspartei, Oskar Lafontaine, kein Pardon. Gebetsmühlenartig lehnt er seit Jahren die Gemeinschaftswährung ab und fordert eine Rückkehr zur Möglichkeit, einzelne nationale Währungen abzuwerten. Mit diesem Instrument will Lafontaine den sozialen Krisenherden in Südeuropa begegnen. Massive Lohn- und Rentenkürzungen, wie sie derzeit die griechische Bevölkerung erleiden muss, könnten seiner Ansicht nach dadurch abgemildert werden. Aktuell erhält der sich aus der vordersten politischen Reihe zurückgezogene Lafontaine Unterstützung von seiner Frau Sahra Wagenknecht. Brisant, denn damit stellt sich die designierte Nachfolgerin von Gregor Gysi an der Fraktionsspitze der Linken im Bundestag explizit gegen ihre Parteiführung. Die will von einer Rückkehr zu alten Nationalstaaten in Europa partout nichts wissen. Wagenknecht dagegen sieht durch das Euro-System die nationale Souveränität schwinden und wettert über technokratisch getriebene Entscheidungen in Brüssel. Der Streit trifft die Linken in einer schwierigen Phase. Gysis nahender Abschied produziert ein Machtvakuum, das durchaus einen neuen Machtkampf über die Ausrichtung der Partei nach sich ziehen könnte. Spannend bleibt dabei die Frage, ob und wie Oskar Lafontaine im Hintergrund die Fäden spinnen wird.

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