10.02.2015 21:02:58
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Ukrainegipfel in Minsk Einer fehlt Johann Vollmer
Bielefeld (ots) - Man wird den Eindruck nicht los, dass der
Ukrainegipfel in Minsk gescheitert ist, noch ehe er begonnen hat. Mit
unnachgiebiger Härte versuchen russische Separatisten und die
ukrainische Armee, sich gegenseitig Geländegewinne abzutrotzen, um
die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Argumente zählen längst
nicht mehr, vielmehr regiert die normative Kraft des Faktischen.
Welches Rad soll hier noch zurückgedreht werden, welche
Friedenslösung hat auch nur annähernd eine Chance, wenn die
Kontrahenten beim Händedruck hinter dem Rücken das Messer bereits
wieder am Gürtel wetzen? Vor allem wird man den Eindruck nicht los,
dass nicht alle notwendigen Verhandlungspartner in Minsk zugegen
sind. Dieser Konflikt geht längst über die Ostukraine hinaus, wenn er
überhaupt jemals regional begrenzt war. Also kann er nur beendet
werden, wenn alle offenen und verdeckten Parteien zu einer Lösung
beitragen. Das Engagement von Angela Merkel und François Hollande ist
oje, man muss das Merkel-Unwort hervorholen - alternativlos. Doch alleine werden sie die beiden erbitterten Gegner am Verhandlungstisch nicht versöhnen. Da ist Wladimir Putin, der die russischen Separatisten verteidigt, aber offiziell nicht für sie spricht. Er allein hätte Zugang zum prorussischen Separatistenführer Alexander Sachartschenko. Doch Putin sieht keinen Grund, als Vermittler aufzutreten, solange die russischen Machtsphären nicht gewahrt sind. Und da ist der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko, der an einem Kompromiss mit Putin nicht interessiert ist, sondern nur mit dem Mittel größtmöglicher Abschreckung, dem bedingungslosen Rückhalt der NATO, das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden will. Europas Macht endet hier. Das Zünglein an der Waage sind die USA und damit Barack Obama. Solange amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine im Raum stehen, wird der Konflikt, der längst ein Krieg ist, weiter eskalieren. Der US-Präsident selbst müsste sich nach Minsk bewegen und Vertrauen schaffen. Es ist eine unmögliche Mission für einen bislang Gescheiterten. Dafür hätte er wirklich den Friedensnobelpreis verdient.
oje, man muss das Merkel-Unwort hervorholen - alternativlos. Doch alleine werden sie die beiden erbitterten Gegner am Verhandlungstisch nicht versöhnen. Da ist Wladimir Putin, der die russischen Separatisten verteidigt, aber offiziell nicht für sie spricht. Er allein hätte Zugang zum prorussischen Separatistenführer Alexander Sachartschenko. Doch Putin sieht keinen Grund, als Vermittler aufzutreten, solange die russischen Machtsphären nicht gewahrt sind. Und da ist der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko, der an einem Kompromiss mit Putin nicht interessiert ist, sondern nur mit dem Mittel größtmöglicher Abschreckung, dem bedingungslosen Rückhalt der NATO, das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden will. Europas Macht endet hier. Das Zünglein an der Waage sind die USA und damit Barack Obama. Solange amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine im Raum stehen, wird der Konflikt, der längst ein Krieg ist, weiter eskalieren. Der US-Präsident selbst müsste sich nach Minsk bewegen und Vertrauen schaffen. Es ist eine unmögliche Mission für einen bislang Gescheiterten. Dafür hätte er wirklich den Friedensnobelpreis verdient.
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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
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