22.07.2015 22:32:38
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Terror und Anti-Terror-Kampf in der Türkei Klare Haltung Dirk Müller
Bielefeld (ots) - Das Grauen lässt die Menschen nicht los. Das
Selbstmordattentat, dem im südtürkischen Suruc am Montag 32 zumeist
junge Menschen zum Opfer fielen, verändert das Land. Zu erschütternd
waren die Bilder und Nachrichten vom Tatort, die sich längst
verbreitet hatten, bevor die türkische Regierung mit einer Sperrung
sozialer Netzwerke ihre drastische Botschaft noch verschleiern
wollte. Täglich gehen in Istanbul und anderen türkischen Städten
Menschen auf die Straße, deren Wut sich vor allem gegen Präsident
Recep Tayyip Erdogen und dessen konservative Regierungspartei AKP
richtet. Die Demonstranten, viele von ihnen wie die Opfer von Suruc
kurdischer Herkunft, machen Erdogan für den Anschlag
mitverantwortlich. In seinem Lavieren zwischen Duldung und Bekämpfung
der Terroristen vom sogenannten Islamischen Staat (IS) sehen sie die
Ursache für die Attacke auf die jungen Aktivisten, die sich zur
Wiederaufbauhilfe für die zerstörte syrische Grenzstadt Kobane
zusammengefunden hatten. Dem Präsidenten fällt erneut nichts anderes
ein, als die Demonstranten mit Schlagstöcken und Tränengas
auseinanderzutreiben. Dass die kurdische PKK sich jetzt zum Mord an
zwei türkischen Grenzsoldaten bekannte, die angeblich mit den
IS-Attentätern von Suruc kooperiert hätten, macht die Lage nur noch
gefährlicher. Was Erdogan vermeiden wollte, lässt sich nun nicht mehr
aufhalten. Die Türkei kommt um eine klare Positionierung im Kampf
gegen die IS-Terrormiliz nicht mehr herum. Dies fällt Ankara so
schwer, weil es fürchtet, dass dies gleichzeitig die kurdischen
Bestrebungen nach einem eigenen Staat auf den Trümmern des zerstörten
Syriens und Iraks stärken würde. Der Aussöhnungsprozess zwischen
Türken und Kurden war schon auf einem viel hoffnungsvolleren Weg, als
man heute für möglich hält. Hier sollte Erdogan wieder anknüpfen. Die
größte Gefahr geht vom IS aus: Der Terror macht an der türkischen
Grenze nicht halt.
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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
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