19.03.2015 22:43:05
|
Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Griechische Finanzkrise Schuldfragen Knut Pries, Brüssel
Bielefeld (ots) - Über eines sind sich beim Blick auf Griechenland
hierzulande offenbar alle einig: Bockig sein bei der
Haushaltssanierung und gleichzeitig Forderungen stellen wegen
deutscher Verpflichtungen aus der Nazi-Zeit - das geht gar nicht.
Ganz so einfach ist die Sache indes nicht. Freilich bleibt es eine
politische Dummheit, die beiden Themen so zu verknüpfen, wie
Vertreter der griechischen Regierung das getan haben. Die Bedingungen
für Hilfsgelder sind eine europäische Angelegenheit, die Abgeltung
von Nazi-Schulden betrifft nur das Verhältnis zu Deutschland.
Ausgerechnet den Partner bilateral in die Enge zu treiben, auf dessen
Wohlwollen man im EU-Kontext am dringlichsten angewiesen ist, ist
mehr als ungeschickt. Es ist dilettantisch. Fragt sich nur, was man
auf Seiten des Stärkeren aus diesem Befund macht. Für sich genommen
abgesehen von der unglückseligen Vermengung mit der Euro-Frage - sind die griechischen Forderungen mindestens diskutabel, vor allem die nach Rückzahlung der NS-Zwangsanleihe. Der Berliner Bescheid - wir geben nichts, wir besprechen nichts, holt es euch vor Gericht! - ist hochfahrend und schäbig. Zugleich wird damit eine Chance verpasst, Tsipras aus der Eurozonen-Sackgasse zu helfen, in die er sich verrannt hat. Sachlich hat das eine mit dem anderen wenig zu tun. Politisch, psychologisch und moralisch eine Menge.
abgesehen von der unglückseligen Vermengung mit der Euro-Frage - sind die griechischen Forderungen mindestens diskutabel, vor allem die nach Rückzahlung der NS-Zwangsanleihe. Der Berliner Bescheid - wir geben nichts, wir besprechen nichts, holt es euch vor Gericht! - ist hochfahrend und schäbig. Zugleich wird damit eine Chance verpasst, Tsipras aus der Eurozonen-Sackgasse zu helfen, in die er sich verrannt hat. Sachlich hat das eine mit dem anderen wenig zu tun. Politisch, psychologisch und moralisch eine Menge.
OTS: Neue Westfälische (Bielefeld) newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65487 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!