14.09.2013 07:14:58
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Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident
Thierse sieht "inszenierte Empörung" - "Kanzlerkandidat hat keine Grenze überschritten"
Osnabrück.- Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat die Diskussion um das Stinkefinger-Foto von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück als hysterisch bezeichnet. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Thierse: "Die Aufregung und die inszenierte Empörung sind Teil des Wahlkampfes."
Bei dem umstrittenen Fotointerview des Süddeutsche-Zeitung-Magazins unter dem Motto "Sagen Sie jetzt nichts" habe Steinbrück keine Grenze überschritten. Schließlich sei der Kanzlerkandidat aufgefordert worden, auf verbale Stinkefinger wie "Pannenpeer", "Problempeer", "Peerlusconi" per Grimasse zu reagieren, also satirisch zugespitzt zu antworten, betonte Thierse. "Er tat das den journalistischen Zuspitzungen und dem satirischen Rahmen entsprechend", hob der Bundestagsvizepräsident hervor. Er jedenfalls halte die "vollständige inhaltliche Nacktheit der CDU-Wahlplakate für erheblich obszöner, weil sie die Intelligenz der Wähler beleidigt".
Steinbrücks Finger zeige im Übrigen auf niemanden und attackiere niemanden, er sei vielmehr eine heftige Abwehrgeste.
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