19.01.2014 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zur Piraterie
Es klingt unwirklich, fast surreal: Der zweite Piratenprozess der Neuzeit auf deutschem Boden beginnt in Osnabrück. In der globalisierten Welt ist es zu einer befremdlichen Realität geworden, dass somalische Piraten einen Reeder aus Haren erpressen.
Zwischen der Kleinstadt im Emsland und dem Bürgerkriegsland Somalia liegen Tausende Kilometer. Hunderte weitere Tanker und Containerschiffe wurden in den vergangenen Jahren von Piraten aufgebracht. Vielfach wurden die Besatzungen als Geiseln genommen, manche für Wochen, andere für Monate. Etliche Seeleute sind gefoltert oder gar getötet worden. Es war richtig, dass die USA und die Europäer auf diese Bedrohung der für den Welthandel wichtigen Seefahrtsroute am Horn von Afrika militärisch reagiert haben. Derzeit beteiligt sich die deutsche Marine mit rund 350 Soldaten an der EU-Mission Atalanta. Vor allem die USA haben mit Angriffen auf Landstützpunkte der Piraten dafür gesorgt, dass die Zahl der Attacken auf die internationale Seefahrt in der Krisenregion abgenommen hat. Hinzu kommen Reeder, die ihre Schiffe besser gesichert haben, teils mit Söldnern. Dieser Kampf gegen die Piraten muss aufrechterhalten werden. Wie der Somalia-Einsatz zeigt, beschränkt sich für Deutschland die Frage von Frieden und Sicherheit längst nicht mehr auf Grenzen der EU. Die Bundeswehr wird sich mehr internationalen Herausforderungen stellen müssen, auch in Afrika.
Michael Clasen
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