20.01.2014 22:15:01
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Neue OZ: Kommentar zum Wirtschaftswachstum in China
Ein Wachstum von immerhin 7,7 Prozent, über eine derart hohe Rate wäre jedes Land in Europa überglücklich. Für das Schwellenland China ist dieser Anstieg immer noch zwingend notwendig, denn nur so kann das Milliardenvolk zu den führenden Wirtschaftsnationen aufschließen und seine Probleme in der Entwicklung bewältigen. Dazu gehört etwa, dass China jährlich nicht weniger als rund zehn Millionen neue Arbeitsplätze bereitstellen muss und das Land zudem viele Zuwanderer in die Städte und die immense Zahl von mehr als 130 Millionen Rentnern zu verkraften hat.
Allerdings war das bisherige Turbo-Wachstum in China mit riesigen Problemen verbunden. Die Schere bei den Einkommen öffnete sich, die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind gewaltig, ebenso der Raubbau an der Natur und die hohe Luftverschmutzung in der Region Peking. Beim Wirtschaftswachstum mehr auf Qualität als auf Quantität zu achten kann dem ostasiatischen Land deshalb nur guttun. Es gilt zum Beispiel, Überkapazitäten in den Schwerindustrien abzubauen, die Verschuldung zurückzuführen und die Instabilität am Finanzmarkt zu beseitigen. Das Wirtschaftswunderland China muss die Balance zwischen Entwicklung und strukturellen, auch schmerzhaften Reformen finden. Wenn das gelingt, kann davon die ganze Welt profitieren, nicht zuletzt der Exportweltmeister Deutschland.
Christof Haverkamp
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