04.02.2014 22:13:00
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Neue OZ: Kommentar zu Zentralafrika / Konflikte
Schon einmal hat die Weltgemeinschaft angesichts eines Völkermords in Afrika nur zugeschaut: Nach dem hunderttausendfachen Abschlachten in Ruanda vor 20 Jahren lautete die Devise, so etwas dürfe nicht noch einmal passieren. Man wollte Alarmsignale ernst nehmen, nicht zögern, solch Schrecken künftig zu verhindern. Doch jetzt, wo Zentralafrika am Rande eines Völkermords steht, zaudert die Weltgemeinschaft erneut.
Angesichts Tausender Toter und Vertriebener ist dieses Zögern eine Schande. Beobachter berichten von marodierenden Banden und wahllosem Morden, von unsäglichem Hass und hilflosen Einsatzkräften. Die Soldaten der Afrikanischen Union und Frankreichs sind überfordert von dem Ausmaß der Anarchie. Planlos haben sie zunächst die muslimischen Séléka-Rebellen entwaffnet - und damit den auf Rache sinnenden christlichen Milizen ausgeliefert.
In dem Krisenstaat fehlt eine ordnende Kraft, die systematisch entwaffnet, Korridore für Hilfslieferungen sichert und dem Töten Einhalt gebietet. Ohne schnelle und effektive internationale Unterstützung droht Zentralafrika zu einem weiteren Ruanda zu werden. Und damit zu einer Katastrophe, nach der es hinterher heißt: Wie konnten wir so etwas zulassen? Noch ist die Chance da, sich dem Gemetzel entgegenzustellen. Allein der Wille fehlt.
Franziska Kückmann
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