04.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Wetter/Hochwasser/Deutschland
Das Wasser geht, die Politiker kommen: Eine wahre Flut von Regierungsvertretern hat sich in den vergangenen Tagen ein Bild von den verheerenden Auswirkungen des Hochwassers gemacht. Gestern der Höhepunkt mit der Rundreise von Kanzlerin Angela Merkel. Politischer Katastrophentourismus im Wahljahr oder Pflichtaufgabe eines Regierungschefs? Seit der Bundestagswahl 2002 ist die Antwort eindeutig.
Damals nämlich gewann Gerhard Schröder die Wahl nicht etwa deswegen, weil er in Gummistiefeln eine gute Figur gemacht hat. Nein, sein Herausforderer Edmund Stoiber hatte schlichtweg nicht verstanden, welche Erwartungshaltung Bürger an einen Regierungsvertreter haben: die Solidarität der gesamten Bevölkerung mit den Opfern zum Ausdruck zu bringen - nicht ausschließlich durch Worte, sondern auch durch Anwesenheit. Zur Erinnerung: Stoiber war damals nicht nur Kanzlerkandidat. Er war auch bayerischer Ministerpräsident. Und als solcher hätte er seinen hochwassergeplagten Landsleuten beistehen müssen. Stattdessen blieb er im Urlaub. Ein verheerendes Signal.
Die Situation 2013 ist nicht vergleichbar. Denn Merkel-Herausforderer Peer Steinbrück hat kein solches Amt inne, repräsentiert somit auch niemanden außer sich selbst. Er ist nur Kandidat. Als solcher tut er gut daran, sich auf tröstende Worte aus der Ferne zu beschränken. Und ansonsten dem Katastrophengebiet fernzubleiben.
Dirk Fisser
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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