22.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Werkvertragsarbeiter/Meyer Werft/Papenburg
Es ist schon erstaunlich: Vor wenigen Tagen noch sahen sich Unternehmen und Kommunen außerstande, effektiv gegen eventuelle Missstände bei Arbeits- und Lebensbedingungen ausländischer Werkvertragsarbeiter vorzugehen. Plötzlich aber geht es doch: Die Meyer Werft erlässt nach dem Feuertod zweier Rumänen strengere Sozialstandards für sich selbst und ihre Subunternehmen. Und die Papenburger Stadtverwaltung kündigt an, Unterkünfte ausländischer Arbeiter zertifizieren zu wollen.
Dieser Sinneswandel kommt einem doch bekannt vor. Richtig: Es ist erst ein paar Wochen her, dass die Fleischindustrie in Niedersachsen sich ganz ähnlichen Vorwürfen in Sachen Werkverträgen ausgesetzt sah.
Auch dort hoben die Verantwortlichen mit Blick auf die aktuelle Gesetzeslage die Hände: Wir sind nicht zuständig, hieß es, bevor es dann plötzlich doch ging. In Sögel mit dem Weidemark-Schlachthof etwa. Das dortige Vorgehen darf getrost als Vorbild gelten, auch wenn der Beweis der Nachhaltigkeit noch fehlt.
Diese beiden Beispiele sollten anderen Betrieben und Branchen in Niedersachsen, die auf das Instrument Werkvertrag setzen, eine Warnung sein: Wer sich später nicht den Vorwürfen ausgesetzt sehen will, ein Ausbeuter zu sein oder zumindest von halb legalen Strukturen profitiert zu haben, der sollte vorsorgen. Dass es auch ohne das Eingreifen der großen Politik geht, zeigen Papenburg und Sögel.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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