29.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Bundestag / SPD
Kleiner Lichtblick für die SPD: Peer Steinbrück hat nach seinem verstolperten Start als Kanzlerkandidat einigermaßen Tritt gefasst und läuft verbal langsam wieder zur alten Form auf. Schade nur für die Sozialdemokraten, dass sie trotzdem im Umfragetief verharren. Dass sie das Ruder bis zur Bundestagswahl noch herumreißen werden, ist nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Umso mehr imponiert der Kampfgeist, mit dem Steinbrück auftritt. Er lässt nach außen keine Anzeichen von Resignation erkennen, bewahrt unter großem politischen und psychologischen Druck Haltung. Das verdient Respekt. Außerdem: Eine Chance haben Steinbrück und die SPD noch. Millionen von Wählern sitzen im Wartesaal und dösen unentschlossen vor sich hin. Es ist deshalb die richtige Strategie, wenn der Kanzlerkandidat es im übertragenen Sinn mit Rock 'n' Roll versucht, also mit Lautstärke und harten, schnellen Rhythmen. Steinbrücks größtes Problem ist es freilich nicht, sich in der Form des Auftretens von der zurückhaltenden Kanzlerin zu unterscheiden. Viel wichtiger wäre es für die Genossen, Unterschiede in der Sache hervorzuheben. Doch die sind meist eher klein. Und wenn die SPD doch einmal ein zugkräftiges Thema wie die Mietpreisbremse hat, dann übernimmt die CDU es kurzerhand. So viel Wendigkeit macht es jedem Angreifer schwer, Treffer zu landen. Auch beim TV-Duell am Sonntag wird es Steinbrück daher nicht leicht haben.
Uwe Westdörp
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