05.07.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Vatikan / Kirchen / Papst
Dass Franziskus für frischen Wind im Vatikan sorgt, hat er mehrfach bewiesen, etwa, als er am Gründonnerstag entgegen der Tradition zwei Frauen die Füße wusch. Durch die Reform der römischen Kurie sorgt er zudem für Bewegung in diesem verstaubten Gremium. Franziskus geht neue Wege, und die Heiligsprechungen von Johannes Paul II. und Johannes XXIII. passen in sein Konzept.
Beide werden mit Eigenschaften verbunden, die Franziskus für sein Pontifikat zum Programm machen möchte. Johannes Paul II. setzte sich vorbildlich für Dialog und Versöhnung ein. Unermüdlich reiste er dafür um die Welt und warb für Frieden und Gerechtigkeit. Auf diesen Spuren will Franziskus wandeln. Mit Johannes XXIII. verbindet ihn, dass dieser bei seiner Wahl ähnlich unbekannt und unscheinbar war. Der vermeintliche Übergangspapst aber berief das Zweite Vatikanische Konzil ein und führte die Kirche in die Moderne. Es ihm gleichzutun und über sich selbst hinauszuwachsen ist für Franziskus Aufgabe und Ansporn zugleich.
Dass der Beschluss der Heiligsprechungen auf einen Tag fiel mit der Veröffentlichung der ersten päpstlichen Enzyklika, ist entweder klug gewählt oder ein stimmiger Zufall. Denn dieses Lehrschreiben kann ebenfalls als Programm gelten. Dass der Entwurf auf Benedikt XVI. zurückgeht, ist ein Zeichen von Franziskus' Respekt vor seinem Vorgänger.
Franziska Kückmann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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