06.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Ungarn / Extremismus / Prozesse
Allein die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Hasses: Rund ein Dutzend Molotowcocktails, fast 80 Gewehrschüsse, zehn Verletzte und sechs Tote - darunter ein kleiner Junge. Der unabhängigen Justiz ist es zu verdanken, dass in Ungarn nun endlich ein deutlich sichtbares Stopp-Schild gegen den immer aggressiver um sich greifenden Rassismus aufgestellt worden ist. Drei rechtsradikale Roma-Mörder sind zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der Richterspruch sollte zwar viele zum Nachdenken anregen - aber vor allem einen schleunigst zur Umkehr bewegen: Ministerpräsident Viktor Orbán. Es sind seine verbalen Angriffe und die seiner Fidesz-Partei, die den modrig-sumpfigen Boden bereiten für die widerwärtigen Gewaltexzesse gegen die Roma.
Erst vor wenigen Tagen hat die von der Fidesz verwaltete Stadt Ozd im Norden des Landes eine Roma-Siedlung trotz brütender Hitze vom Wasser abgeschnitten. Begründung: Die Roma würden es verschwenden. Und vor ein paar Monaten erdreistete sich Partei-Mitbegründer Zsolt Bayer, Roma als "Tiere" zu bezeichnen, die "liquidiert" werden sollten.
Dies sind sichtbare Zeichen der von Orbán propagierten Nationalismus-Ideologie einer Volksgemeinschaft aller Ungarn, in der "Blut und Heimat" eine zentrale Rolle spielen. Solange das Urteil diesen Mann nicht zur Vernunft bringt, wird der rassistische Hass gegen die Roma in Ungarn leider bestehen bleiben.
Fabian Löhe
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