12.09.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Im Konflikt um Syriens Giftgas kündigt sich ein diplomatisches Tauziehen an, zunächst zwischen den USA und Russland, dann im UN-Sicherheitsrat. Das Getöse von einem Militärschlag ist verstummt, Verhandlungen bekommen eine Chance. Was auf den ersten Blick begrüßenswert klingt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nicht um ein Ende des Bürgerkriegs geht. Während die Welt sich über Chemiewaffen streitet, wird in Syrien weiter gestorben. Im Schatten des geopolitischen Showdowns gerät das Hauptproblem aus dem Fokus: Im Kriegsgebiet begehen sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen jeden Tag grausame Massaker, und zwar mit konventionellen Waffen. Kinder werden als Kämpfer rekrutiert, Wohngebiete und Zivilisten beschossen, Einwohner vertrieben. Für diese Gräueltaten braucht keine der Kriegsparteien Giftgas.
Diktator Baschar al-Assad setzt auf Ablenkung: Berechnend kündigt er an, zu Verhandlungen über diese geächteten Waffen bereit zu sein, wohl wissend, dass er den Krieg gegen sein Volk unbehelligt fortführen kann, solange sich die Welt im Streit über das Giftgas verzettelt. Auch die USA fahren zweigleisig, indem sie einerseits auf Gespräche setzen, andererseits über die CIA Rebellen mit Waffen versorgen. Ein Ende des Gemetzels ist nicht in Sicht.
Franziska Kückmann
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