26.08.2013 22:14:59
|
Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Jede Option, die die internationale Gemeinschaft für Syrien in Erwägung zieht, ist schlecht. Eingreifen und sich in einen unübersichtlichen Konflikt verwickeln lassen, nicht eingreifen und dem Morden weiter zusehen, es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Das Problem ist zwar nicht neu, doch spätestens seit dem möglichen Giftgas-Einsatz steht die Welt unter Zugzwang.
Selbst wenn die UN-Kontrolleure zu dem Schluss kommen, dass es wirklich Nervengas war: Wer für diese abscheuliche Tat verantwortlich ist, werden sie wahrscheinlich nicht feststellen können. Womöglich spielt das aber auch keine Rolle. Denn sollte sich tatsächlich eine Koalition finden, die militärisch eingreift, darf sie dies nur zugunsten einer Sache tun: zum Schutz der Bevölkerung. Und zwar vor den Gräueltaten sowohl des Regimes als auch der Rebellen.
Bisher hat sich die internationale Gemeinschaft unfähig gezeigt, in Syrien Verantwortung für die Schutzlosen zu übernehmen. So zynisch es klingt: Es ist einfacher, passiv seine Hilflosigkeit zu demonstrieren, als hinterher achselzuckend zugeben zu müssen, dass man keinen Plan für die Zukunft dieses Landes hat. Sollten sich die USA und einige Verbündete nun zu einer Intervention mit dem Segen der NATO durchringen, stellt sich diese Frage: Was kommt danach? Solange darauf niemand eine andere Antwort als die bekannten Schreckensszenarien hat, bleibt ein Eingreifen ein waghalsiges Risiko.
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!