06.12.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Südafrika / Mandela

Osnabrück (ots) - Mandelas Vermächtnis

In der Trauer um den Tod von Nelson Mandela rücken die Südafrikaner zusammen. Die nationale Einheit, die sie nun beschwören, war stets das Herzensanliegen des verstorbenen Freiheitskämpfers. Ihm bedeutete sie Frieden, Versöhnung und Freiheit. Für diese Ideale, die während der Rassentrennung in Südafrika in weiter Ferne lagen, setzte er sich nach seiner langjährigen Haft unermüdlich ein.

Südafrika tut gut daran, sich in den Zeiten des Schmerzes auf Mandelas Vermächtnis zu besinnen und, mehr noch, seinem Erbe neues Leben einzuhauchen. Fast 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ist das Land nach wie vor von den Folgen der Rassentrennung geprägt. Die Kriminalitätsrate ist hoch, der Graben zwischen Arm und Reich tief.

Bis zu seinem Tod galt Mandela als höchste moralische Instanz im Land. Doch drohte er reduziert zu werden auf die Figur des einstigen Heilsbringers. Seine Botschaft wurde ausgehöhlt, als hätte sie vormals Gültigkeit gehabt und wäre heute nicht mehr als eine Vision ohne Alltagsbezug. Aber es genügt eben nicht, ihn nur als Vorbild zu nennen. Wer möchte, dass Mandelas Lebensleistung nachwirkt, muss dies durch Taten beweisen.

Versöhnung statt Hass, Brüderlichkeit statt Rache: Nicht nur Südafrika, die ganze Welt braucht mehr Menschen wie Nelson Mandela - im Kleinen ebenso wie auf der Bühne der Politik.

Franziska Kückmann

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