05.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Schifffahrt / Tarife / Streiks
Das Vertrauensverhältnis zwischen dem obersten Herrn der Schleusen und deren Wärtern muss stark gestört sein. Anders ist nicht zu erklären, was sich da gerade an Flüssen und Kanälen abspielt.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat seine rechtsverbindliche Zusage gegeben, niemand werde im Zuge der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung entlassen oder gegen seinen Willen versetzt. Doch die Angestellten trauen dem Regierungsvertreter nicht. Angestachelt von der Gewerkschaft Verdi, legen sie die Arbeit nieder, um die Zusage in Form eines Tarifvertrages schwarz auf weiß zu bekommen.
Das ist unverhältnismäßig. Es hängen neben Binnenschiffern auch ganze Industrien an den Wasserstraßen und ihren Schleusen. Ihnen allen entsteht ein finanzieller Schaden, weil die Angestellten mit ihrem Arbeitgeber - dem Bund - lieber streiten, als einen Kompromiss zu finden.
So viel steht fest: Hauptprofiteur des Streiks an den Schleusen ist die Gewerkschaft selbst. Verdi kämpft in vielen Branchen um die Existenz. Etwa im Einzelhandel, wo der Organisationsgrad immer mehr abnimmt. Die starke Gewerkschaft von einst verliert an Einfluss. Bei den Schleusenwärtern besetzt sie aber nach wie vor eine Schlüsselposition - und nutzt diese Vormachtstellung gnadenlos aus. Da drängt sich der Eindruck auf, dass bei diesem Streik für Verdi die Werbung in eigener Sache im Vordergrund steht.
Dirk Fisser
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