22.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu SAP
Der Kampf in seiner Branche werde in den USA entschieden, hat SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe vor wenigen Wochen in einem Interview prophezeit. Wie wahr. SAP-intern ist der Kampf tatsächlich entschieden. Der Däne Snabe gibt seinen Posten auf, der Amerikaner Bill McDermott wird das größte deutsche Softwareunternehmen künftig allein und aller Wahrscheinlichkeit nach von Pennsylvania aus führen.
SAP-Mitgründer Hasso Plattner, die graue Eminenz, hat es in den vergangenen Monaten an Indizien nicht mangeln lassen: Ein überraschender Vorstandsumbau ballte viele strategische Aufgaben bei dem in den USA sitzenden Entwicklungsvorstand Vishal Sikka. Die Konzernkommunikation wird ebenfalls von den USA aus gesteuert. Plattner forderte, SAP solle sich bei Vertrieb und Marketing ein Beispiel an Apple-Ladengeschäften nehmen. Snabe selbst schwärmte von der kreativen amerikanischen Start-up-Kultur, die der europäischen voraus sei.
Dass SAP amerikanischer werden will, ist keine Überraschung. Die USA sind für den Konzern in Zeiten schwächelnder Euro-Wirtschaft und beunruhigender Konjunkturdaten aus China die sicherste Wette. Dort findet zudem die Innovation in dem für SAP strategisch wichtigen Zukunftsfeld Cloud Computing statt.
Den vielen mittelständischen Firmen in Deutschland, die SAP-Software einsetzen, ist zu wünschen, dass sie nicht zu Kunden dritter Klasse werden.
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