20.12.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Russland / Menschenrechte
Die Freilassung Michail Chodorkowskis hat hohe Symbolkraft. Denn der frühere Öl-Milliardär war einst nicht nur Russlands reichster Mann, sondern auch Wladimir Putins größter Gegenspieler - ein zäher Kämpfer für die Demokratie und ein westlich orientiertes Russland. Selbst der jahrelange harte Alltag im Straflager hat ihn weder eingeschüchtert noch zu einem Schuldeingeständnis bewegen können.
Dass Chodorkowski wieder in Freiheit ist, hat er seiner internationalen Bekanntheit ebenso zu verdanken wie einflussreichen Fürsprechern, etwa dem früheren Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Die Begnadigung des Öl-Magnaten zeigt, dass Druck auf die russische Regierung durchaus etwas bewirken kann. Die Freilassung dürfte aber vor allem mit den Olympischen Winterspielen zusammenhängen, die am 7. Februar in Sotschi beginnen. Putin will auf keinen Fall, dass dieses weltweit beachtete Sportereignis durch lautstarke Proteste von Menschenrechtlern überschattet wird.
Nach Chodorkowskis Ausreise nach Deutschland stellt sich die Frage, ob er sich jemals wieder politisch in Russland betätigen wird. Zu wünschen wäre es. Zu Recht richten sich auf ihn große Hoffnungen wegen des dringend benötigten Aufbaus der Zivilgesellschaft in seinem Land. Und dafür braucht es viele unerschrockene Mitstreiter wie Chodorkowski.
Christof Haverkamp
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