24.10.2013 22:13:59
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Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr / Flughafen / Berlin
So kennt man Hartmut Mehdorn: Hemdsärmelig erledigte er schon seinen Job als Vorstandsvorsitzender bei Deutscher Bahn und Air Berlin. Genauso arbeitet er als Chef des umstrittenen Flughafens BER. Nun setzt Mehdorn seinen Technik-Chef Horst Amann vor die Tür, eine gute Entscheidung. Amann hat bereits zu viele Fehler gemacht. Auch will er die gesamte Flughafenanlage gleichzeitig in Betrieb nehmen, während Mehdorn auf einzelne Bauabschnitte setzt. Das scheint plausibel angesichts der Riesenprobleme des Projekts.
Die Personalie ist aber weit mehr als das Ergebnis baufachlicher Debatten. Der wahre Sieger heißt Klaus Wowereit. Denn Amanns Abgang festigt seine Position als BER-Aufsichtsratsvorsitzender. Die war Wowereit schon mal los. Der Grund: Berlins Regierender Bürgermeister erwies sich als unfähig, das gigantische Bauprojekt angemessen zu beaufsichtigen. Sein Nachfolger, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, zog sich jedoch aus der Politik zurück, sodass Wowereit erneut in das Amt rutschte.
Wenn es nun wieder schlecht läuft mit dem BER, kann Wowereit bequem auf Mehdorn zeigen, denn er hat die Weichen gestellt. Kein Wunder, dass sich der Aufsichtsratschef im Hintergrund für Mehdorns Anliegen einsetzte. Auch wenn die beiden die besseren Argumente haben: Sollte es neue Probleme geben, wird Wowereit das wenig treffen. Er kann sich aber feiern lassen, wenn's endlich läuft.
Georg Kern
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