28.02.2014 22:13:01
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Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr / Brandenburg / Berlin / Flughafen
Von einem Krisentreffen erwartet man mehr. Im Idealfall Ergebnisse, vielleicht auch so etwas wie einen Fahrplan, zumindest aber irgendeine belastbare Aussage. Das Treffen der Verantwortlichen zum Berliner Flughafendesaster bot indes nicht einmal die.
Man sei sich über das "gemeinsame Ziel" einig, den Flughafen BER "so schnell wie möglich fertigzustellen", ließen die Beteiligten verlauten. Eine inhaltsleerere Sprechblase ist schwer vorstellbar. Es klingt beinahe, als übten sich die Akteure in Realsatire. Aber selbst da hingen sie hinterher: Sogar Kabarettisten dürfte die BER-Nummer allmählich langweilig werden.
Es liegt auf der Hand, dass auch Geschäftsführer Hartmut Mehdorn nicht der Richtige ist, um das Ruder herumzureißen. Er erweckte zuletzt den Eindruck, sich weniger mit wirklicher Problemlösung als vielmehr mit der Frage zu befassen, wem die Schuld für welches Versagen zugeschoben werden kann.
Dennoch stellt sich vor allem Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit vor den Ex-Bahnchef. Als hochrangigster Aufsichtsratsvertreter fürchtet Wowereit, einen weiteren Austausch in der BER-Spitze politisch nicht zu überstehen. Also wird lieber nach außen Vertrauen vorgespielt, das innen längst aufgebraucht ist.
Das ernüchternde Fazit des Treffens: Der Flughafen wird - Überraschung! - noch teurer und wohl auch noch später fertig. Wer das als Krisenmanagement bezeichnet, hat die Krise nicht erkannt.
Maik Nolte
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