26.07.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Leiharbeiter aus Südosteuropa
Die Zahlen sind überschaubar- die Zahlen, die man kennt: Die zuständige Bundesagentur für Arbeit erfasst statistisch lediglich jene Arbeitnehmer aus Rumänien und Bulgarien, die genehmigungspflichtig im Rahmen von Werkverträgen im Baugewerbe, in Reinigungsjobs und in der Innendekoration tätig werden. Wie viele Menschen aus Südosteuropa zu Niedrigstlöhnen aber in der Fleischbranche, in der Landwirtschaft, dem Schiffbau oder der Gastronomie arbeiten, weiß keine deutsche Behörde genau. Ebenso wenig bekannt ist dem Staat, zu welchen Konditionen sie schuften und unter welchen Bedingungen sie schlafen, sich ernähren.
Die meisten dieser Menschen sprechen kein Deutsch und wagen nicht, sich an Behörden zu wenden. Für die Öffentlichkeit kaum sichtbar leben sie isoliert in teils heruntergekommenen Massenunterkünften. Manche lagern in Wäldern, in Angst vor der Ausweisung, hoffend auf Arbeitsmöglichkeiten.
In Deutschland ist eine Schattenwelt für die Ärmsten Europas entstanden. Skrupellose Geschäftemacher laben sich an der Not ihrer Bewohner. Wer dieses Reich betritt, ist der Ausbeutung schutzlos ausgeliefert. Würden deutsche Arbeitnehmer so behandelt, wäre die Empörung groß. Bei Rumänen und Bulgaren bekommt es kaum jemand mit.
Es ist Zeit hinzusehen - vor allem für die deutschen Unternehmen, die aus der Schattenwelt ihren Bedarf an billiger Arbeit decken.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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