03.09.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Krankenkassen

Osnabrück (ots) - Die Kassen sind am Zug

Wieder geht es bei einem Thema des Gesundheitswesens um viel Geld, um finanzielle Anreize und um den Verdacht eines unkorrekten Vorgehens. Doch nun stehen einmal nicht die Ärzte im Blick der Öffentlichkeit, sondern die gesetzlichen Krankenkassen. Der Grund: Den Prüfern des Bundesversicherungsamtes ist aufgefallen, dass es bei einigen Krankenkassen im Jahr 2009 deutlich mehr kostenträchtige Diagnosen gab als zuvor. Wurde da also manipuliert? Für schwere Vorwürfe besteht derzeit kein Anlass. Vor einer Beurteilung ist eine sorgfältige Prüfung nötig.

Die statistischen Auffälligkeiten haben vermutlich mit einem Wortungetüm namens morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich zu tun. Dahinter steckt das sinnvolle Anliegen, den Wettbewerb der gesetzlichen Krankenkassen möglichst gerecht zu gestalten und Nachteile auszugleichen. Wenn einer Kasse überdurchschnittlich viele schwer und chronisch Kranke angehören, bekommt sie mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds. Allerdings entsteht so auch der Anreiz, viele teure Diagnosen zu melden. Aber ob es tatsächlich zu mehr Herzinfarkten oder Hautgeschwüren als zuvor kam, die Diagnosen exakter wurden oder die Kassen getrickst haben, muss jetzt geklärt werden. Die Krankenkassen sind am Zug. Sie stehen unter Erklärungszwang und müssen jeden Verdacht der Manipulation ausräumen.

Christof Haverkamp

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