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19.09.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Iran

Osnabrück (ots) - Irans Jugend will Wandel

Irans neuer Präsident Hassan Ruhani gibt sich Mühe, den sogenannten Gottesstaat aus der internationalen Isolierung herauszuführen. Zunächst schickte er Israel beste Wünsche zum Neujahrsfest, statt neuer Vernichtungsdrohungen, wie es die Welt von seinem Amtsvorgänger Mahmud Ahmadinedschad gewohnt war. Nun lässt er 16 politische Häftlinge frei und verspricht, dass der Iran keine Atombombe bauen wolle.

Ruhanis friedvolle Worte sind bemerkenswert, gemessen an der fanatischen Ideologie des Ajatollah-Regimes allemal. Es wäre jedoch falsch, wenn die Vereinten Nationen und der Westen nun die Sanktionen entschärfen würden. Es reicht nicht aus, dass ein Politiker in Teheran zur Abwechslung mal etwas Vernünftiges sagt. Irans Führung muss vielmehr mit Taten unter Beweis stellen, dass Ruhanis angedeuteter Kurswechsel ernst gemeint ist. Der Westen ist das jahrelange Katz-und-Maus-Spiel leid.

Die Ajatollahs haben es selbst in der Hand. Sie müssten nur einlenken, verbindlich, glaubhaft, kompromisslos. Wenn Teheran heute sein Atomprogramm vollständig unter UN-Kontrolle stellen würde, könnten morgen alle Sanktionen fallen. Irans Jugend will den Wandel. Sie scheiterte 2009 mit Massenprotesten gegen das Regime. Jetzt hofft sie auf Ruhani, dass er die Freiheit bringt. Einer Partnerschaft mit den USA und Europa stände dann nichts mehr im Wege.

Michael Clasen

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