25.10.2013 22:15:02
|
Neue OZ: Kommentar zu Handel / Karstadt
Die Forderungen nach Arbeitsplatz- und Standortgarantien der Karstadt-Belegschaft sind Ausdruck der Verunsicherung über den Kurs von Investor Nicolas Berggruen. Als er vor drei Jahren dem Insolvenzverwalter die Kaufhaus-Kette für einen Euro abkaufte, wurde der Unternehmer noch als Retter gefeiert. Mittlerweile dürfte auch dem letzten Mitarbeiter klar sein, wie naiv diese Einschätzung war. Berggruen ist kein Wohltäter, sondern Geschäftsmann, der sich mit Sicherheit auf keinen Deal einlässt, von dem er nicht profitiert.
Das ist spätestens seit dem Verkauf der Premium- und Sporthäuser klar. Immer wieder hatte der Eigner das dementieren lassen, um dann genau diesen Schritt zu vollziehen. Dass sich die Mitarbeiter nach dem Wortbruch und dem Investitionsstillstand in den Filialen Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen, ist verständlich.
Die Befürchtungen befeuert hat zuletzt der Metro-Konzern, der seine Tochter Kaufhof offensiv ins Schaufenster gestellt hat. Über eine Zusammenlegung mit Karstadt wird schon lange spekuliert. Ob Fusion oder Übernahme: Filialschließungen wären die Konsequenz. Und da stünden Berggruen oder möglichen Karstadt-Käufern die Standort- und Arbeitsplatzgarantien, die Verdi fordert, nur im Weg. Dass Berggruen nicht auf die Forderungen eingeht, sollte den Mitarbeitern Warnung sein.
Dirk Fisser
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!