09.06.2013 22:11:58
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Neue OZ: Kommentar zu Handel/Karstadt
Er gibt sich gern als nachhaltig handelnder Unternehmer. Dazu passen von ihm veranstaltete Symposien, auf denen er Prominente wie Helmut Schmidt die Welt erklären lässt. Jetzt hat der Milliardär und Großinvestor Nicolas Berggruen aber selbst einiges zu erklären.
Nachdem der Eigentümer von Karstadt vorige Woche zu einem nach Konzernangaben "ganz normalen Informationsbesuch" in die Essener Zentrale kam, wird jetzt das baldige Ausscheiden von Vorstandschef Andrew Jennings bestätigt. Und das mitten in einem heftigen Konflikt mit dem Betriebsrat über den geplanten Ausstieg aus der Tarifbindung. Dadurch spitzt sich der Tarifstreit im deutschen Einzelhandel insgesamt zu.
Berggruen hat eingeräumt, die Probleme von Karstadt bei Übernahme der Kaufhauskette unterschätzt zu haben. Das allein ist aber zu wenig, um Mitarbeitern plausibel zu machen, dass sie nach den bisherigen Lohnabstrichen und dem Personalabbau erneut Zugeständnisse machen müssen. Dazu müssen aktuelle Zahlen auf den Tisch. Der Verlust von knapp 21 Millionen Euro im erst kürzlich veröffentlichten Bericht zum Geschäftsjahr 2010/2011 ist Schnee von gestern.
Irritierend ist in diesem Zusammenhang die undementierte Meldung, wonach Karstadt einer Briefkastenfirma in einer Steueroase gehört. Auch wenn dies einem guten Zweck dient - eine persönliche Klarstellung ist geboten.
Norbert Meyer
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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