26.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Ausländer
Auf den ersten Blick klingt die Nachricht von gestiegenen Einbürgerungszahlen erfreulich. Doch sind die Erhebungen schlicht nicht geeignet, gesellschaftliche Tendenzen abzubilden; dafür machen die Fälle einen viel zu kleinen Anteil an der Zahl hier lebender Ausländer aus. Ein auffallender Anstieg ist unter Griechen und Italienern zu verzeichnen. Dies ist vielleicht der spannendste Aspekt. Denn für Menschen aus EU-Ländern hat ein deutscher Pass zumindest auf dem Papier keinen großen Mehrwert, zumal sie in der Regel neben der deutschen ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit beibehalten dürfen.
Aber will man wirklich deutscher Staatsbürger werden, nur weil man dann an Bundestagswahlen teilnehmen darf? Freizügigkeit, auf EU-Ebene wählen, Visafreiheit - all das genossen die Menschen doch vorher schon. Aus Sicherheitsgründen Deutscher zu werden, weil das Land in Krisenzeiten EU-weit gut dasteht, dürfte genauso wenig eine Massenmotivation für Menschen sein, die bereits seit Jahren hier leben. Ideell ist es allerdings durchaus wertvoll, wenn sich Griechisch- oder Italienischstämmige dafür entscheiden, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Vielleicht haben sie hier Existenzen aufgebaut, eine neue Heimat gefunden. Vielleicht bietet ihnen Deutschland Chancen und Perspektiven. Es wäre ein positives Signal in Richtung eines vielfältigen und offenen Europas.
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