06.09.2013 22:15:04
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Neue OZ: Kommentar zu G 20 / Gipfel / Syrien / Steuern
Im Syrien-Konflikt werden die USA allein marschieren, die G 20 sind mit einer einheitlichen Linie gescheitert. Doch durch die Debatte über den Militärschlag gehen die guten Ergebnisse des Gipfels beinahe unter. Dabei haben die Staatenlenker der führenden Wirtschaftsmächte dieses Mal etwas vorzuweisen. Sie haben eine der größten Reformen des internationalen Steuersystems der Geschichte angestoßen.
Nachdem es auf dem diplomatischen Parkett lange Zeit vollmundige Versprechen im Kampf gegen Flucht und Betrug bei den Steuern gab, machen die G 20 nun Ernst: Mit ihren unterschiedlichen Steuersystemen wollen sie sich künftig weder von Apple noch von Google so leicht austricksen lassen - und nicht mehr auf milliardenhohe Abgaben verzichten. Bisher verschieben solche Konzerne noch ihre Verluste und Gewinne so lange über den Globus, bis sie kaum noch etwas an die Staaten zahlen müssen. Doch wenn sie künftig dort zur Kasse gebeten werden, wo sie Werte schaffen, wird endlich eine wirksame Steuerschranke heruntergelassen.
Auch handfesten Steuerbetrügern auf ihrem Weg in entsprechende Oasen werden die G 20 Steine in den Weg legen: Durch den automatischen Informationsaustausch zwischen nationalen Finanzbehörden werden deutsche Ämter wissen, wohin die Bürger ihr Geld bringen. Trotz Syrien zeigt das Beispiel Steuerpolitik somit: Die G-20-Staaten sind gar nicht so schwach, wie sie scheinen.
Fabian Löhe
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