11.10.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Friedensnobelpreis
Die diesjährige Vergabe des Friedensnobelpreises an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ist ein geschickter Schachzug des Komitees. Denn mit der Zubilligung ist eine ordentliche Portion Kritik verbunden. Und zwar nicht nur an Syrien, sondern auch an Russland - und vor allem der Weltmacht USA.
Nur auf den ersten Blick hat es den Anschein, als hätte das Nobelkomitee mit Blick auf Syrien vor allem die brandaktuelle Entwicklung in dem Bürgerkriegsland im Auge gehabt. Der schändliche Einsatz von Chemiewaffen dort wird sicher die Notwendigkeit für die Zerstörung dieser Massenvernichtungsmaschinerie unterstrichen haben.
Doch das Problem ist globaler: Denn die größten Arsenale weltweit lagern schließlich in den USA und Russland. Ganz bewusst mahnen die Juroren vor allem diese beiden Staaten explizit, dass auch sie ihre Chemiewaffen bereits bis zum April 2012 hätten zerstören müssen. Somit ist die Auszeichnung für die OPCW zugleich ein Negativpreis gegen Washington.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das Komitee vor gerade einmal vier Jahren ausgerechnet US-Präsident Barack Obama die prestigeträchtige Auszeichnung verliehen hat - jenem Mann, der es maßgeblich in der Hand hätte, stärker zur weltweiten Abrüstung beizutragen.
Das Beispiel zeigt: Die Ehrung darf nicht nur zu Vorschusslorbeer verkümmern. Wer sie erhält, muss danach auch weiterliefern.
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