29.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Griechenland
Die mit Kritik überhäuften Griechen verdienen zur Abwechslung einmal ein Lob. Trotz aller Härten, trotz hoher Arbeitslosigkeit und tiefer Rezession bleiben sie konsequent auf dem Reform- und Sanierungsweg, den die internationalen Geldgeber vorgeben. Im Parlament haben die griechischen Abgeordneten dabei jetzt mit einem weiteren Tabu gebrochen: Erstmals werden Staatsbedienstete entlassen.
Um zu ermessen, welch tiefe Zäsur dies bedeutet, muss man sich vor Augen führen, dass der Staatsapparat bis zum Jahr 2010 auf 768 000 Beschäftigte gewachsen war, und dies bei nur rund elf Millionen Einwohnern. Aber der öffentliche Dienst ist nicht nur aufgebläht und teuer, sondern auch noch ineffizient, unfähig, Steuern einzutreiben, und oftmals sogar damit überfordert, Gelder aus EU-Töpfen abzurufen. Die wirtschaftlichen Probleme wurden so immer größer, die Krise nährte die Krise.
Mittlerweile zahlt sich jedoch der massive Druck aus, den die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds aufgebaut hat. Die Partner sind bereit zu helfen, bestehen aber zu Recht darauf, dass im Gegenzug Reformen durchgesetzt werden. Nur so können sie vermeiden, Geld in einem Fass ohne Boden zu versenken. Nur so besteht die Chance, dass die angeschlagenen Griechen einen Neuanfang schaffen. Sie gehen einen schweren Gang, können aber immerhin sicher sein: Die Richtung stimmt.
Uwe Westdörp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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