27.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu EU / Außenminister / Syrien / Konflikte
Welche Ironie: Zunächst griff der Westen in Syrien vor allem deshalb nicht ein, weil er sich sicher war, dass die Zeit des Machthabers Baschar al-Assad ohnehin abliefe. Inzwischen möchte sich Deutschland raushalten, weil die Gefahr besteht, dass das einstmals erwünschte Ziel wirklich eintreten könnte.
Bärtige Kämpfer preisen ihren Propheten, schwenken schwarze Flaggen und feiern ihren Sieg mit Luftschüssen aus Waffen made in Germany? Bevor sie damit in Richtung Golanhöhen ziehen und in einer Kommando-Operation Juden töten? Jeden Deutschen muss diese gespenstische Option bestürzen, zumal auch Christen bedroht sind und Schutz an der Seite Assads suchen. Die Haltung Guido Westerwelles zeugt deshalb nicht von Zauderlichkeit, sondern von Verantwortungsbewusstsein.
Sie zeigt aber auch, dass eine gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik trotz aller Kompromisssuche Wunschdenken bleibt. Jene Art von kriegerischer "Normalität", die für ein deutsches Herangehen an internationale Konflikte zuweilen gefordert wird, darf es nicht geben. Deutsche Normalität hat es zu sein, vor jeglicher Intervention aus geschichtlichen Gründen sorgfältiger abzuwägen, als es andernorts üblich ist. Darüber hinaus sprechen die vielen Fehlschläge der letzten Jahrzehnte und die komplexe Lage in Syrien für Besonnenheit. Dorthin Waffen zu liefern bewirkt nichts.
Burkhard Ewert
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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