10.07.2013 22:11:58
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Neue OZ: Kommentar zu Estland / Deutschland / EU / Bundespräsident
Die Aufmerksamkeit, die Bundespräsident Joachim Gauck durch seine aktuellen Staatsbesuche auf Lettland, Estland und Litauen lenkt, ist hochverdient. Mit unbeirrbarem Sparwillen und Reformeifer haben sich die drei baltischen Republiken nach tiefem Sturz in die europäische Wirtschaftskrise wieder emporgearbeitet: Lettland beispielsweise steigerte seine Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent. Litauen, das zu Monatsbeginn den EU-Ratsvorsitz übernommen hat, dürfte in diesem Jahr 3,1 Prozent schaffen. Die Staatsschuldenquote Estlands beträgt voraussichtlich zehn Prozent, während sich Deutschland 82 Prozent erlaubt und Italien beängstigende 128 Prozent angehäuft hat.
Doch die Bevölkerung zahlt für die baltischen Erfolgszahlen einen hohen Preis: Beamtengehälter und staatliche Ausgaben für Rentner und Familien wurden radikal gekürzt, viele Menschen verloren ihren Job. In Südeuropa werden solche Einschnitte mit Streiks und Massendemonstrationen quittiert. Im Nordosten, der die fetten Jahre der EU nicht erlebt hat, schnallen die Bürger den Gürtel wie selbstverständlich enger. Dabei blicken besonders die Letten, die 2014 den Euro einführen, sorgenvoll in den hoch verschuldeten Süden.
Die Disziplin der Balten sollte den alten EU-Ländern Vorbild sein
und Erinnerung daran, dass man Wohlstand nicht mit Schulden
erkaufen, sondern nur erwirtschaften kann.
Christian Schaudwet
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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