28.02.2014 22:13:01
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Neue OZ: Kommentar zu Energie / RWE
Zu lange aufs Alte gesetzt, zu spät neue Wege gegangen - dieses Fazit gilt weniger für Peter Terium als für seinen Vorgänger an der RWE-Spitze, Jürgen Großmann. Wie sehr dieser die Tragweite des Erneuerbare-Energien-Gesetzes unterschätzt hat, wird am Dienstag schonungslos deutlich werden, wenn Terium die bittere Bilanz des Konzerns für das Geschäftsjahr 2013 vortragen muss.
Wo lag Großmann falsch? Selbst modernste Gaskraftwerke wie das erst 2012 im emsländischen Lingen in Betrieb genommene rechnen sich nicht, wenn sie zu groß sind. Zu groß und zu wenig flexibel für einen Energiemarkt, in dem die Nachfrage nach konventioneller Energie immer stärker schwankt und in dem die Zeichen auf Dezentralisierung stehen. Die frühen Signale übersehen zu haben ist Großmanns Versäumnis.
Zwar hat RWE bis Ende 2013 rund sechs Milliarden Euro in die Erzeugung erneuerbarer Energien gesteckt - das Engagement der Essener etwa in der Offshore-Windenergie kann sich sehen lassen. Aber Windparks auf See sind ein teures und wiederum riesenhaft dimensioniertes Geschäft unter heiklen politischen Rahmenbedingungen. Und die Sparte wird auf absehbare Zeit nicht die Verluste ausgleichen, die RWE mit seinen Kohle- und Gaskraftwerken erleidet.
Teriums Antwort heißt Sparen. Damit gewinnt er Zeit. Ein Befreiungsschlag aber ist das noch nicht.
Christian Schaudwet
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