27.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / China
Ob Deutschland und China ein "Traumpaar" werden, wie Li Keqiang es in Aussicht stellt, hängt nicht allein von ihren wirtschaftlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen ab. Grundsätzlich ergänzen die beiden Schwergewichte der Globalisierung sich sehr gut. Aber es reicht nicht, dass Politiker und Manager dies auf bilateralen Gipfeln, Konferenzen und Banketten unermüdlich beschwören.
Der chinesische Premier hat deutschen Unternehmen besseren Schutz ihres geistigen Eigentums und einen leichteren Marktzugang versprochen. Ähnliches beteuerten jedoch schon viele chinesische Amtsträger vor ihm. Manch mittelständischer Industrieunternehmer, der die schönen Worte glaubte, rieb sich später die Augen, als sein chinesischer Geschäftspartner ihn mit einer exakten Kopie seines Produkts aus dem Markt rempelte.
Auf deutscher Seite dagegen müssen Autohersteller akzeptieren, dass die Chinesen ihnen den heimischen Riesenmarkt nicht allein überlassen, sondern starke Qualitätsmarken aufbauen wollen. Und natürlich werden sie damit - wie mit ihrer Solartechnik - auch auf den europäischen Markt drängen.
Harmonieren können Deutschland und China außerdem nur, wenn Li Appelle zum Schutz von Menschen- und Minderheitenrechten mit mehr beantwortet als mit höflichen Floskeln. Ein "Traumpaar"? Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Christian Schaudwet
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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