07.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu Chemie
Eine große deutsche Gewerkschaft wurde schon von einer Frau geführt, ebenso der einflussreiche Automobilindustrie-Verband. Aber eine Frau an der Spitze einer Arbeitgeberorganisation mit 550 000 Beschäftigten - das ist wirklich etwas Neues.
Die Chemiebranche macht es vor. Bei Gesamtmetall gab es bis vor Kurzem immerhin eine Hauptgeschäftsführerin. Warum sollte also nicht auch eine Frau auf den Bundes-Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt folgen, der wegen seiner langen Amtszeit und seines fortgeschrittenen Alters inzwischen wie ein Urgestein wirkt?
Die deutsche Chemie-Industrie hat sich indes ein Modernisierer-Image verschafft. Sie versteht es, ihre Produkte gut zu vermarkten und dem Bürger ihre Bemühungen um den Umweltschutz plausibel zu machen. Vor allem aber steht sie für eine vorbildliche Sozialpartnerschaft.
Es ist also ein verpflichtendes Erbe, das Margret Suckale als neue Chemie-Arbeitgeberpräsidentin antritt. Die heutige BASF-Managerin ist aus Schaden klug geworden, den sie in ihrer Zeit als Personalchefin der Deutschen Bahn zum Beispiel beim Tarifstreit mit der Lokführer-Spartengewerkschaft GDL erlitten hat. Jetzt ruft sie daher zur Tarifeinheit auf.
Es wäre gut, wenn ihr Ruf auch bei den männlichen Arbeitgeber-Kollegen gehört würde. Denn Flächentarife gelten inzwischen nur noch für jeden zweiten Beschäftigten.
Norbert Meyer
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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