16.10.2013 22:15:04
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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Parteien / Grüne / CDU
Das war kein furioser Schluss, mit Türenknallen, Wutausbrüchen und sonstigem Gedöns. Union und Grüne sagten leise Servus, wobei das Bedauern aufseiten der CSU eine Spur zu stark ausfiel. In Wahrheit ist Horst Seehofer froh, die unbequemen Ökos mit Anstand los zu sein. Ein schöner Zug, dass der nette Herr Özdemir die Tür zu den Grünen angelehnt ließ. So kann die Union mit der SPD in dem Gefühl verhandeln, doch noch eine Alternative zu haben. Das ist nicht wirklich so. Die Ökos fühlen sich derzeit nicht stark genug für die mächtige Frau Merkel. Die hat ohnehin genug von schwachen Partnern.
Aber die Grünen haben das Zeug zur Selbstkritik und zur Erneuerung. Sie haben in den Sondierungen die Union durch Reife und Kompetenz verblüfft. In vier Jahren könnte die Zeit reif sein für Schwarz-Grün, bis dahin sind die Ökos Merkels Joker. Sie kann ihn ziehen, wenn es die erstaunlich selbstbewusste SPD zu toll treibt. Die beendete Feindschaft zwischen Union und Grünen und deren angekündigte Neupositionierung eröffnen der Kanzlerin eine Ausstiegschance aus der Großen Koalition, die greifbar nahe rückt. Erstarkt geht die SPD in das Finale, sie pocht massiv auf einen Politikwechsel. Der Mindestlohn ist das Mindeste, was sie der Basis vorzeigen muss. Bislang hat SPD-Chef Sigmar Gabriel noch keinen Fehler gemacht und den richtigen Ton getroffen.
Beate Tenfelde
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