05.09.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Energiewende / Förderung / Strom
So kann man sich täuschen. 2004 verkündete der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin, die Energiewende koste die Bürger im Monat nicht mehr als eine Kugel Eis. Davon kann heute keine Rede mehr sein. Denn die Umlagekosten sind rasant gestiegen: auf den Wert von zwei bis drei Familienbechern Eis, um im Bild zu bleiben.
Kurzum: Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen. Und es ist parteiübergreifend allen klar, dass eine Reform erforderlich ist, um die Verbraucher nicht zu überfordern. Guter Rat tut not.
Doch leider dürfte auch der Vorschlag der Monopol-Kommission nichts am aktuellen Dilemma ändern. Denn es gilt Bestandsschutz für die bereits installierten Biogas-, Windkraft- und Solaranlagen. Und das heißt: Die auf jährlich 20 Milliarden Euro gestiegenen Ökostromumlagen müssen noch über viele Jahre hinweg gezahlt werden. Eine Reduzierung der Förderung mithilfe des nun wieder in die Diskussion gebrachten Quotenmodells würde sich mithin wohl nur langfristig kostensenkend auswirken - besser als nichts, aber kein großer Wurf.
Größtes Manko des Vorschlags ist freilich die mangelnde politische Unterstützung. Nur die FDP ist für das 2011 schon einmal propagierte Quotenmodell.
Andere Parteien warnen indessen zu Recht vor Risiken und Nebenwirkungen. So könnte es aus Kostengründen zum verstärkten Bau von Windparks an Land kommen - und damit zu heftigen regionalen Protesten.
Uwe Westdörp
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