08.11.2013 22:14:00

Neue OZ: Kommentar zu Bundesrat / Gesundheit / Arzneimittel

Osnabrück (ots) - Keine Steine in den Weg legen

Wer die "Pille danach" will, darf keine Zeit verlieren. Wie gut, dass der Bundesrat die Chance eröffnet, das Präparat ohne Arztbesuch erhalten zu können: Frauen können aufatmen. Denn diese spezielle Pille ist ein Verhütungsmittel für den Notfall, wenn es auf Schnelligkeit ankommt. Sie ist wohlgemerkt keine Möglichkeit zum Schwangerschaftsabbruch. Die "Pille danach" verhindert weder die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter noch die Befruchtung. Sie führt nur dazu, dass der Eisprung so lange hinausgezögert wird, bis die Überlebenszeit der Spermien überschritten ist.

Doch wer in solchen Fällen erst noch den Arztbesuch abwarten muss, kann das begrenzte Zeitfenster zur Verhinderung der Schwangerschaft leicht verpassen. Und steht dann vor der Entscheidung, sie weitaus aufwendiger abzubrechen. Hinzu kommt: Welche Beratung kann der Arzt einer Frau in einer solchen Situation schon bieten? Dass sie bei der "Pille danach" zwischen einer Thrombosegefahr und einer ungewollten Schwangerschaft abwägen muss? Dafür ist ein kleiner Hinweis aus der Apotheke mehr als ausreichend. Hoffentlich setzt die nächste Bundesregierung daher den Plan des Bundesrates schnell um. Denn es sind die Frauen, die in Notsituationen mit einer drohenden, wohlgemerkt ungewollten, Schwangerschaft zu kämpfen haben. Das ist schon schwer genug. Ihnen sollten nicht noch Steine in den Weg gelegt werden.

Fabian Löhe

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