31.07.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Berthold Beitz/Krupp
Die Liste seiner Auszeichnungen sucht ihresgleichen. Für Berthold Beitz dürfte der Ehrentitel "Gerechter unter den Völkern" der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem der wichtigste gewesen sein. Denn der jetzt verstorbene greise ThyssenKrupp-Lenker gehörte zu einer Generation deutscher Wirtschaftskapitäne, die sich in jungen Jahren zum großen Teil mit den Nationalsozialisten arrangiert hatten.
Der von den Alliierten als Kriegsverbrecher verurteilte und später begnadigte Alfred Krupp hat mit der Ernennung von Berthold Beitz zum Generalbevollmächtigten einen Glücksgriff getan. Damit gewann der bis dahin vor allem im Ausland als Waffenschmiede betrachtete Stahlkonzern seine Reputation zurück. Vor allem aber erwies sich Beitz als Unternehmenslenker, der gesellschaftliche Verantwortung übernommen hatte, lange bevor dieser Begriff ins Standardvokabular für Manager gelangte.
Gewiss: Um das Wohl der eigenen Arbeiter und des näheren Umfeldes ihres Unternehmens war es den Krupps immer schon gegangen. Aber Beitz handelte weit darüber hinaus - zum Nutzen der Allgemeinheit und nicht nur der deutschen Wirtschaft.
Sein Pflichtbewusstsein hat ihn als fast 100-Jährigen eine wichtige Rolle im heutigen ThyssenKrupp-Konzern spielen lassen. Dessen Krise hat Beitz also mit zu verantworten. Gefeiert haben ihn die Aktionäre auf der letzten Hauptversammlung trotzdem. Sie werden gewusst haben, warum.
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