08.09.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Agrarexporte
Die Ausfuhr tierischer Produkte über die Grenzen der EU hinaus birgt besondere Unwägbarkeiten. Eine Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie, die für den Export in politisch schwer berechenbare Schwellen- und Entwicklungsländer ihre Kapazitäten so stark ausbaut wie die niedersächsische, setzt sich fragwürdigen Risiken aus.
Wie heikel es sein kann, etwa auf die russische Karte zu setzen, erlebte der Fleischverarbeiter Gausepohl. Der Schlachtbetrieb an seinem Standort Dissen im Osnabrücker Land kam wegen eines wahrscheinlich politisch motivierten russischen Importstopps für Rind praktisch zum Erliegen. Auch das hungrige China gilt wegen schärferer Auflagen als zunehmend schwierig. Mit im Risiko sind stets die heimischen Landwirte, die den Verarbeitern die Tiere liefern.
Ja, die globale Landwirtschaft muss immer mehr Menschen ernähren, und Deutschland muss seinen Beitrag dazu leisten. Aber nicht als Lieferant von Rohnahrungsmitteln in Massen zu Niedrigpreisen.
Deutschland ist als Exportnation so erfolgreich, weil es Spitzentechnologie und Innovationen liefert. Im Agrarsektor zeigen international starke niedersächsische Landtechnikhersteller wie Grimme und Amazone, worauf es ankommt. Nachhaltig ist es, bevölkerungsreiche Länder mit Technologie und Know-how in die Lage zu versetzen, ihren Bedarf an Grundnahrungsmitteln so weit wie möglich selbst zu decken.
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