25.06.2013 22:11:58
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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan/Konflikte
Eine ernsthafte Friedenslösung wird es in Afghanistan in absehbarer Zukunft nicht geben. Das sollte der Taliban-Angriff auf den Präsidentenpalast im Herzen Kabuls auch jenen deutlich vor Augen geführt haben, die allzu große Hoffnungen in die Verhandlungen in Katar setzen.
Es stellt sich angesichts der Offensive der Taliban die Frage, was US-Präsident Barack Obama mit seinem radikalen Kurswechsel bezwecken will, indem er die Extremisten vom Kriegsgegner zum Verhandlungspartner befördert hat. Offiziell werden die Treffen in dem Emirat als Friedensgespräche deklariert. In Wirklichkeit drohen verkappte Kapitulationsgespräche des Westens.
Die Weltmacht USA und ihre Alliierten haben es in mehr als zehn Jahren Krieg nicht vermocht, die Taliban auf dem Schlachtfeld zur Aufgabe zu zwingen. Die Extremisten werden deshalb erst recht nicht am Verhandlungstisch einlenken. Nein, die Taliban sind heute so stark wie noch nie seit Beginn des Afghanistan-Feldzuges, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 begann. Sie kontrollieren heute wieder weite Teile des Krisengebiets und müssen nur noch abwarten, bis die kriegsmüde NATO Ende 2014 ihre letzten Kampftruppen abgezogen hat. Die Taliban wissen, dass sie diesen Krieg aus einer militärisch völlig unterlegenen Position heraus gewonnen haben. Ihr Ziel ist es, nicht nur den Präsidentenpalast zu erobern. Sie wollen ganz Afghanistan.
Michael Clasen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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