10.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Deutschland / Merkel
Kanzlerin Angela Merkel lässt das Schicksal der Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan nicht kalt. Bei ihrem Truppenbesuch fand sie die richtigen Worte, um den Einsatzkräften Respekt, Anerkennung und Trost auszusprechen.
Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht. Denn viele Bundeswehr-Soldaten und deren Familienangehörige beklagen nicht grundlos ein freundliches Desinteresse der deutschen Öffentlichkeit an dem Einsatz. Über den Sinn des Afghanistan-Kriegs lässt sich streiten. Aber es darf nicht vergessen werden, dass die Truppe vom Bundestag in den gefährlichen Einsatz entsandt wurde, der für den Westen bitter enden wird.
Wie weit Afghanistan von Frieden noch entfernt ist, weiß Merkel nur allzu gut. Wie US-Präsident Barack Obama möchte die Kanzlerin deshalb die Kampftruppen so schnell wie möglich abziehen. Erst vor wenigen Tagen war ein deutscher Elitesoldat bei einem Feuergefecht mit den Taliban gefallen. Er gehört zu den mehr als 3000 alliierten Soldaten, die in diesem Krieg getötet wurden. Ein Krieg, der nach dem 11. September 2001 als schneller Feldzug gegen Taliban und Al-Kaida begann und nun schon über ein Jahrzehnt andauert. Jetzt läuft der Abzug. Doch was wird bleiben, wenn die Alliierten den Afghanen den Rücken kehren? Von Demokratie spricht Merkel schon lange nicht mehr. Als Erfolg wird nun bereits gewertet, wenn die Extremisten nicht schon 2015 Kabul zurückerobern.
Michael Clasen
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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