06.05.2016 22:02:37
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Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Innenpolitik Nach Hacker-Attacke: Ministerium stellt Strafanzeige wegen Sabotage und Verrats
Halle (ots) - Der Fall von Erpressungstrojaner befallenen Computer
beim Verfassungsschutz Sachsen-Anhalts werden ein Fall für die
Justiz: Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Samstagausgabe) hat das Landes-Innenministerium sowohl
Strafanzeige wegen Computersabotage als auch wegen Verrats von
Dienstgeheimnissen gestellt. Letzteres geschieht offenbar, weil die
Zeitung zuvor den Angriff auf Rechner beim Geheimdienst öffentlich
machte. Das Innenministerium bestätigte dies indirekt: "Um aufgrund
von erstatteten Strafanzeigen laufende staatsanwaltliche
Ermittlungsverfahren nicht zu gefährden", lehnte das Ministerium die
Beantwortung weiterer Fragen der Zeitung zu den Vorgängen ab. Dazu
gehört etwa jene nach der Sicherheit der Computersysteme beim
Verfassungsschutz: Nach Informationen des Blattes sind vier Rechner
mit der Ransomware "Cryptolokker" verschlüsselt worden. Der Trojaner
ist seit mehreren Jahren bekannt, taucht aber immer wieder in neuen
Versionen auf. Üblicherweise erkennen aktuelle Virenscanner den
Schädling aber. Beim Verfassungsschutz soll dies nur teilweise
gelungen sein, was die Frage aufwirft, wie gut die Sicherung der
Rechner funktioniert. Das Innenministerium antwortete nicht auf die
Frage, ob der Trojaner per Mail ins System gelangte oder aber infolge
des Besuchs einer infizierten Internetseite. Mitglieder der geheim
tagenden Parlamentarischen Kontrollkommission, die sich auf einer
Sondersitzung mit den Vorgängen beschäftigten, bezeichneten den
Trojaner-Befall als eine "heikle Nummer". Es sei völlig
unverständlich, dass ausgerechnet der landeseigene Nachrichtendienst
von einem solchen Angriff eines solchen Ausmaßes betroffen sei.
Grünen-Innenpolitiker Sebastian Striegel, der auch Mitglieder
Parlamentarischen Kontrollkommission ist, sagte der Zeitung: "Die
spannenden Frage, warum das Landesdatennetz so schlecht gesichert
ist, dass ein solcher Trojaner eindringen kann, ist bis heute nicht
beantwortet worden."
OTS: Mitteldeutsche Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/47409 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2
Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200
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