02.04.2016 04:02:37
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Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit Stasi-Gedenkstättenleiter Knabe wehrt sich gegen Zusammenlegung seiner Einrichtung mit Ex-Stasi-Zentrale
Halle (ots) - Der Leiter der Stasi-Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat sich gegen Pläne der
Experten-Kommission des Bundestages zur Zukunft der
Stasi-Unterlagenbehörde gewandt, seine Einrichtung mit der ehemaligen
Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg zusammen zu legen. "Ich sehe mit
Befremden, dass solche Pläne öffentlich lanciert werden, ohne mit mir
vorher darüber gesprochen zu haben", erklärte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Das
riecht nach feindlicher Übernahme." Eine Fusion halte er überdies
"für eine Schnapsidee". Denn Hohenschönhausen sei "ein bekanntes
Synonym für die Unterdrückung durch die Staatssicherheit", das
selbstständig bleiben müsse. Der letzte DDR-Außenminister und
Mitbegründer der Ost-SPD, Markus Meckel, kritisierte das Vorhaben der
Kommission, das Amt eines "Bundesbeauftragten für die
Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen" zu
schaffen. Dies sei "überflüssig wie ein Kropf, da er nichts besser
machen kann als die Bundesstiftung Aufarbeitung, die der Bundestag
schon 1998 mit dem gleichen Auftrag geschaffen, aber bis heute nicht
angemessen mit Ressourcen ausgestattet hat". Es brauche nicht einen
neuen Bundesbeauftragten, der "ex cathedra" öffentliche Botschaften
formuliere, sondern mehr Geld, um dezentral Aufarbeitung zu
betreiben, so Meckel. Die Kommission unter Vorsitz von Wolfgang
Böhmer (CDU) hat am Donnerstag ihre Empfehlungen mit 13 Ja-Stimmen
gegen eine Nein-Stimme verabschiedet. Die Nein-Stimme kam nach
Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" von der ehemals
thüringischen Stasi-Landesbeauftragten Hildigund Neubert, die die
Überführung der Stasi-Akten in die Hoheit des Bundesarchivs ablehnt.
Die Empfehlungen sollen am 12. April an Bundestagspräsident Norbert
Lammert (CDU) übergeben und anschließend in der Bundespressekonferenz
präsentiert werden.
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Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200
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