09.03.2014 20:07:59
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Mittelbayerische Zeitung: Wenn der Staat scheitert / Kommentar zum Umgang Bayerns mit militanten Rechtsextremen
Regensburg (ots) - Alle Fraktionen im bayerischen Landtag bewiesen
in dieser Sache Geschlossenheit und einen klaren politischen Willen:
Das "Freie Netz Süd" und dessen Tarnorganisationen gehören verboten.
In wenigen Wochen, am 12. April, wird dieser Beschluss zwei Jahre
alt. Die Langwierigkeit des Verbotsverfahrens gegen das FNS zeigt:
Auch Neonazis, die man nur allzu gern als braune Hohlköpfe abtut,
lernen dazu. In den vergangenen 20 Jahren sprach der Freistaat
Verbote für drei rechtsextreme Gruppen aus: 1993 den Nationalen
Block, drei Jahre später die Skinheads Allgäu und 2004 die Fränkische
Aktionsfront, deren Nachfolger das FNS sein soll. Die Kameraden
wählten ein lose organisiertes Netzwerk, das weder Mitgliederlisten
führt, noch eine Zentrale hat, noch offiziell als Verein angemeldet
ist, dafür aber gewaltbereite bis militante Rechtsextreme auf die
Straße bringt. Und nun, wo ein Verbot des FNS immer wahrscheinlicher
wird, hat man längst einen neuen Weg gefunden, um die Behörden vor
sich her zu treiben: Sie gründen einfach eine neue Kleinstpartei
namens "Der III. Weg". Das Verbotsverfahren beweist aber auch: Die
Angst der Ministerien und des skandalerprobten Verfassungsschutzs vor
einer weiteren Blamage ist groß. Sogar zu groß. Dort, wo eine Gruppe
ob sie nun "Freies Netz Süd" oder "Der III. Weg" heißt - , ihre menschenverachtenden Haltung, die sie aus dem Parteiprogramm der NSDAP abgeschrieben hat, offen zur Schau trägt, wird ein Eingreifen des Staats zur Pflicht. Wer lieber darauf warten will, dass die extreme Rechte in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, setzt zu viel aufs Spiel und hat aus der Mordserie des "Nationsozialistischen Untergrunds" nichts gelernt. Gravierender als vor einem Gericht zu scheitern, ist es, es gar nicht erst zu versuchen. Denn das ist keine innere Sicherheit, kein Opferschutz, und kein Rechtsstaat, der sich seiner Vergangenheit stellt.
ob sie nun "Freies Netz Süd" oder "Der III. Weg" heißt - , ihre menschenverachtenden Haltung, die sie aus dem Parteiprogramm der NSDAP abgeschrieben hat, offen zur Schau trägt, wird ein Eingreifen des Staats zur Pflicht. Wer lieber darauf warten will, dass die extreme Rechte in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, setzt zu viel aufs Spiel und hat aus der Mordserie des "Nationsozialistischen Untergrunds" nichts gelernt. Gravierender als vor einem Gericht zu scheitern, ist es, es gar nicht erst zu versuchen. Denn das ist keine innere Sicherheit, kein Opferschutz, und kein Rechtsstaat, der sich seiner Vergangenheit stellt.
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Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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