02.12.2014 21:17:59
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Mittelbayerische Zeitung: Putins Stopp
Regensburg (ots) - Noch vor wenigen Jahren wurden für Europa
mehrere neue Gasprojekte geplant. Milliardenvorhaben wie die
Nabucco-, die White-Stream- und die South-Stream-Pipeline sollten
Erdgas aus Russland und Zentralasien nach Europa liefern. Politiker
und Lobbyisten dachten, damit nicht nur die wirtschaftlichen Kontakte
zu Russland und früheren GUS-Staaten zu intensivieren, sondern auch
die politischen Beziehungen zu verbessern. Diese Überlegungen sind
spätestens seit dem Ukraine-Konflikt hinfällig. Die kriegerischen
Auseinandersetzungen in der Ost-Ukraine erweisen sich als weiteres
Argument, sich von russischem Gas unabhängig zu machen, nachdem schon
durch das Unglück im japanischen Fukushima deutlich geworden war,
dass die Konzentration auf eine einzige Energiequelle für
Industriestaaten gefährlich sein kann. Die Folgen sind bekannt: Mit
der energiepolitischen Wende von 2011 warf die Bundesregierung
faktisch über Nacht jahrzehntelange Dogmen über Bord und setzte auf
eine Diversifizierung der Energiequellen. Nun ist es der russische
Präsident Wladimir Putin, der überraschend den Baustopp für die
South-Stream-Pipeline bekanntgab. Europa sollte die neuen Tatsachen
dazu nutzen, weiter konsequent auf eine eigenständige Energiepolitik
zu setzen. Russland, Länder Zentralasiens sowie die Golfstaaten
sollten für die EU keine Monopolstellung als Energieversorger haben.
Deutschland täte gut daran, sich von seiner bisher bestehenden
Abhängigkeit von russischem Erdgas zu lösen. Keiner weiß, wer Putin
einmal beerben wird. Sicher scheint heute nur eins: Auch der nächste
Kremlchef wird kein lupenreiner Demokrat sein.
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